Nach Hundeattacken: Behörden besser vernetzen

Veröffentlicht am 16.10.2019 in Unterbezirk

Günthner: „Schutz vor aggressiven Tieren verbessern“
 
Bremerhaven. „Ortspolizeibehörde und Bürger- und Ordnungsamt müssen an einem Strang ziehen, wenn es um den Schutz der Bevölkerung vor aggressiven Hunden geht. Wir als SPD erwarten mehr Kontrollen und konsequentes Handeln bei entsprechenden Vergehen“, kommentiert Bremerhavens SPD-Vorsitzender Martin Günthner aus Anlass eines Vorfalls vor wenigen Tagen. Dabei hatte ein als sogenannter Listenhund eingestufter Pitbull andere Hunde, aber auch Menschen verletzt. Die beiden Hunde starben wenige Tage an den schweren Verletzungen. Der jüngste Vorfall ist der zweite von der Polizei bestätigte Fall innerhalb von neun Monaten. Im Februar hatte bereits ein Listenhund, mutmaßlich ein Staffordshire Bullterrier, im Gebiet Jahnstraße/Twischkamp ein anderes Tier angegriffen und schwerstverletzt.
 
Guenthner_2019Günthner sagte, beide Vorfälle hätten sich an Orten ereignet, an denen viele Familien lebten und wo kleine Kinder draußen spielten: „Der jüngste Vorfall ereignete sich sogar in unmittelbarer Nähe der Kindertagesstätte Batteriestraße.“ Vollkommen unverständlich sei für ihn, so der SPD-Politiker, dass die Polizei sich auf „nicht zuständig“ zurückziehe, wenn keine akute Gefahr drohe. „Bei solchen Antworten muss sich niemand wundern, wenn die Menschen ungehalten sind. Wir brauchen dringend eine bessere Vernetzung von Polizei und Bürger- und Ordnungsamt an dieser Stelle – ein Verweis auf fehlende Zuständigkeit ist ein Armutszeugnis für eine Behörde, die sich als Dienstleister ihrer Bürgerinnen und Bürger sieht“, so Günthner.
 
Irritiert zeigte sich der Bremerhavener SPD-Vorsitzende darüber, dass die Zahl der registrierten Kampfhunde und die Zahl der Tiere, die im Stadtgebiet unterwegs seien, deutlich auseinanderdrifteten: „Da möchte ich schon wissen, ob die Tiere hier sein dürfen, ob sie nach den Vorschriften gehalten und geführt werden.“
 
Im Land Bremen dürfen Kampfhunde nur in wenigen Ausnahmefällen gehalten werden. Für entsprechende Erlaubnisse ist das Bürger- und Ordnungsamt zuständig, das auch für Sicherstellung illegal gehaltener Kampfhunde verantwortlich ist.
 
Günthner: „Die Besitzer der bei den Kampfhund-Angriffen verletzten und getöteten Hunde müssen den Verlust eines vierbeinigen Familienmitglieds verkraften, das ist schon sehr tragisch. Der junge Mann, der beim jüngsten Vorfall mutig eingriff, wird hoffentlich bald wieder richtig gesund sein – wir wünschen ihm gute Besserung. Wir hatten also bisher vergleichsweise Glück im Unglück, dass noch kein Kind Opfer geworden ist. Wir als SPD erwarten, dass Polizei und Bürger- und Ordnungsamt jetzt sehr rasch eine Lösung finden, damit die Menschen in Bremerhaven vor aggressiven Tieren und ihren verantwortungslosen Haltern geschützt werden.“

 

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